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Was machen die Sieger-Teams von Tokio besser?

10.08.2021

Schon wieder Geschichte ist das olympische Hockeyturnier von Tokio. Es endete vorige Woche mit dem Triumph von Belgiens Herren und Niederlandes Damen. Die aktuellen Weltmeister von 2018 haben sich nun auch die Goldmedaillen geschnappt. Im Endspiel standen sich jeweils die Nummer eins und zwei der Weltranglisten gegenüber.

Eva de Goede and Lidewij Welten jubeln über Gold. Bild: Worldsportpics

Insofern lieferte das jüngste Olympiaspektakel sportlich keine Überraschung, sondern vor allem Bestätigung der Kräfteverhältnisse im Welthockey. Deutschlands Damen waren als Nummer drei dieses FIH-Rankings nach Japan gereist und blieben als Turniersechster entsprechend hinter den Erwartungen zurück. Bei den Herren gab es im Vergleich zur Vor-Tokio-Position (5) eine leichte Verbesserung, dennoch hat der erreichte Rang vier im deutschen Lager natürlich keine Befriedigung ausgelöst, weil das selbst gesteckte Ziel Medaille verfehlt wurde.

Was muss das deutsche Hockey besser machen als in Tokio, um in Paris 2024 wieder in die Medaillenränge zurückkehren zu können? Oder anders gefragt: Was machen die Sieger von Tokio erfolgreicher? Es gibt viele Details, aus denen sich dann in der Summe die Unterschiede zur Konkurrenz ergeben. Greifen wir mal exemplarisch einen (wichtigen) Punkt heraus: die Strafecke. Diese als echte Waffe, als Erfolgsfaktor bezeichnen zu können, ist auf diesem Topniveau dann der Fall, wenn man in wichtigen Turnierphasen verlässlich trifft. Bei den belgischen Herren war das im Viertel- und Halbfinale der Fall, als sie dadurch Rückstände drehten. Die niederländischen Damen entschieden vor allem mit ihrer Eckenstärke das Endspiel. Dieses treffen-wenn-es-wichtig-ist ist den deutschen Herren im Viertelfinale gelungen, im Bronzemedaillenspiel war man von solch einer Verlässlichkeit dann leider wieder weit entfernt. Auch den deutschen Damen hätte in ihrem Viertelfinale eine stabile Ecke vielleicht aus ihrem an diesem Tag unverkennbaren spielerischen Sumpf und ihrer mentalen Verzweiflung herausziehen können. Ist nicht geschehen.

Von alleine zugeflogen ist den heutigen Olympiasiegern diese verlässliche Stärke bei Strafecken natürlich nicht. Von den Medienvertretern gefragt, was ihn denn so stark und erfolgreich als Strafeckenschütze gemacht habe, antwortete Tokio-Torschützenkönig Alexander Hendrickx (zwölf Ecken- und zwei Siebenmetertore), ohne lange herumdrucksen zu müssen: „Vor allem viel und harte Arbeit über Jahre. Heute ernten mein Team und ich die Früchte.“

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Uli Meyer

 

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