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Weltverband FIH darf sich zu den Siegern von Tokio zählen

17.08.2021

Als großer Gewinner des Zwei-Wochen-Geschehens im Oi-Hockey-Stadion von Tokio darf sich neben den beiden Goldmedaillenteams aus den Niederlanden (Damen) und Belgien (Herren) vor allem auch der Hockeyweltverband FIH sehen. Natürlich ist jeder Fachverband bemüht, seinen Sport und die jüngsten olympischen Darbietungen seiner weltbesten Athletinnen und Athleten in höchsten Tönen zu loben und so ins beste Licht zu rücken. Schließlich muss ja auch jeder Sport um seine olympische Zukunft kämpfen. Mit Tradition alleine hat man sein Bleiberecht im Programm längst nicht mehr sicher, wie ja auch Hockey mit Schrecken schon erleben musste, als man nach den Spielen von London 2012 beim IOC plötzlich in die Kategorie der gefährdeten Disziplinen gerutscht war.

Indien in Jubelpose: In Tokio wurde ein jahrzehntelang schlafender Hockey-Riese mit er Bronzemedaille wachgeküsst. Foto:  Worldsportpics 

In Tokio hat Hockey zweifelsohne Pluspunkte sammeln können. Erstmals in der olympischen Hockeygeschichte standen im Halbfinale Mannschaften aus sieben verschiedenen Ländern, dazu aus vier unterschiedlichen Kontinenten. Auch mit Medaillen wurden am Ende Vertretungen aus den verschiedensten Ecken der Welt belohnt. Und Afrika, der einzige Kontinent ohne Medaillengewinner, hat in Tokio mit den Herren von Südafrika den Sieger der Herzen gehabt. Es war mit Sicherheit die beste Mannschaft, die dieser Kontinent je hervorbrachte. Insofern hat Hockey bei diesen Olympischen Spielen eine globale Verteilung der Kräfteverhältnisse gezeigt, die manch anderer Ballsport für sich auch gerne hätte. Und die Rückkehr von Herren-Rekord-Olympiasieger Indien, verstärkt durch den zum Turnierende hin beeindruckenden Auftritt der indischen Damen (dadurch war Indien die einzige Nation mit zwei Teams im Halbfinale!), dürfte den Verantwortlichen der FIH bei aller Verpflichtung zur Neutralität Freudentränen ins Gesicht getrieben haben. Da ist ein jahrzehntelang schlafender Riese wachgeküsst worden.

Auch was Hockey als purer Sport in Tokio zu bieten hatte, konnte sich sehen lassen. Von „durchweg dem höchsten Niveau von Turnierhockey, das wir je gesehen haben“ sprach FIH-Sportdirektor Jon Wyatt. Der zweifache britische Olympiateilnehmer (1996, 2000) hob exemplarisch den Einsatz von Schlenzbällen hervor. Dieses lange schon etablierte spielerische Mittel sei in Japan „auf eine neue Ebene gehoben“ worden. Dier zielgerichtete taktische Nutzung von Schlenzbällen, das fast immer fehlerfreie Verarbeiten der hohen Bälle durch die Spieler, aber auch die (meist) sehr gute regeltechnische Begleitung durch die Schiedsrichter belebten in der Tat das Spiel.

Uli Meyer

 

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