25.01.2022
Wenn man nicht gerade ein Fan eines bestimmten Hockeyclubs ist, dann kann man als Fazit der Viertelfinalrunde um die Deutsche Hallenmeisterschaft 2022 mit Freude feststellen, dass offenbar in allen Regionen Hockeydeutschlands starke Mannschaften zuhause sind. Es haben sich tatsächlich aus allen vier Regionen (Nord, Ost, Süd und West), nach denen einst auch die vier Bundesliga-Gruppen im Hallenhockey gebildet wurden, Vertreter für das Final-Four in Düsseldorf qualifizieren können.
Diese Bandbreite ist nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme. Bei den Herren ist es tatsächlich 13 Jahre her, wo letztmals die Endrunde der vier Besten aus je einem Team jeder Region bestand. In den gut 20 Jahren seit der großen Reform der Hallen-Bundesliga (bis zur Wintersaison 1999/2000 wurde in zwei Achter-Gruppen Nord und Süd gespielt, ab 2000/01 dann in vier Sechsergruppen) gab es diese Konstellation erst vier Mal. Bei den Damen liest sich die Statistik ganz ähnlich, hier gab es 2013 die letzte Endrunde mit einem Nord-Ost-Süd-West-Mix.
Schade, dass im Castello Düsseldorf, dem Austragungsort der diesjährigen Endrunde, aus bekannten Gründen die Besucherkapazitäten nicht voll ausgeschöpft werden können. Eigentlich muss man in diesen wilden Zeiten des Infektionsgeschehens schon froh sein, dass überhaupt 750 Zuschauer Einlass finden werden. Wir haben beim Geschäftsführer des Hockeyliga e.V., Victor vom Kolke, zur aktuellen Situation nachgefragt. Und zu dieser Aussage kam es am Dienstag: „Wir sind bis auf den letzten Platz ausverkauft. Besonders von den von Beginn an verfügbaren Club-bezogenen Tickets haben eine Vielzahl begeisterter Club-Fans Gebrauch gemacht. Wir werden daher trotz verminderter Zuschauerzahl eine dem Volvo E.R.B. Final4 angemessene Stimmung vor Ort haben.“ Wer nicht zu den 750 glücklichen Vor-Ort-Besuchern gehört, der kann sich am Wochenende über ein gut aufgestelltes Livestream-Angebot freuen.
Und wie wird es sportlich? Das erste Damen-Halbfinale zwischen Alster und Düsseldorf wird die Neuauflage der letzten drei (!) DM-Endspiele. Der Sieger dieses „gefühlten Endspiels“ dürfte als Favorit ins tatsächliche Finale gehen. Dies darf man ruhig so sagen, ohne die Teams des Mannheimer HC und von Rot-Weiss Köln (die das zweite Halbfinale bestreiten) abwerten zu wollen. Bei den Herren scheint Titelverteidiger Rot-Weiss Köln, wenn er personell alles an Bord hat, schwer zu schlagen sein. Aber der Mannheimer HC im Halbfinale sowie Berliner HC und Harvestehuder THC als Kontrahenten des zweiten Vorschlussrundenspiels werden alles daran setzen, solche Vorhersagen über den Haufen zu werfen.
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