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N.Kubalski & J.Sonntag: Gut darauf eingelassen

Bei dieser Weltmeisterschaft hat Deutschland nicht nur die Kapitäninnen, sondern auch die Torhüterinnen von Spiel zu Spiel gewechselt. DHZ-Mitarbeiterin Nina Niedermeyer hat sich mit Nathalie Kubalski (28) und Julia Sonntag (30) über den ständigen Wechsel zwischen den Pfosten, das WM-Resümee, das neue Trainerteam sowie die persönlichen Pläne im Nationalteam unterhalten.

Bei dieser WM haben sich von Anfang bis Ende beide Torhüterinnen abgewechselt. Wie haben Sie diese Neuerung der Rotation erlebt?
KUBALSKI: Das war von Anfang an so kommuniziert, und wir haben da frühzeitig Bescheid bekommen, sodass wir uns gut darauf einlassen konnten. Für mich hat sich nicht viel geändert, da wir die Vorbereitung der Spiele immer zusammen gemacht haben, als würden wir beide spielen. Die Rotation war somit von vorherein klar und dass wir uns - egal wie das Turnier läuft - so abwechseln werden, wie wir es jetzt gemacht haben. Ich denke, wir sind zwei gleich gute Torhüterinnen. Ich bin stolz, wie wir das gemacht haben.

Am Ende haben sich die Danas für die starke WM-Leistung nicht mit einer Medaille belohnt. Was hat in Ihren Augen gefehlt, war es die zu kurze Regenerationszeit nach dem späten Halbfinale?
SONNTAG: Wir haben unser Spiel am Ende nicht durchgespielt. Wir sind gut gestartet und haben dann gemerkt, dass es nicht gereicht hat. Es sind am Ende nur kleine Sequenzen, wenige Chancen, die Australien dann besser nutzt als wir.

Bei der WM haben sich die beiden Torhüterinnen Nathalie Kubaslki (rechts) und Julia Sonntag (links) von Spiel zu Spiel abgewechselt. Foto: Worldsportpics

Wie fühlen Sie sich jetzt?
SONNTAG: Wir können nicht sagen, dass sie uns an die Wand gespielt hätten, und das macht es am Ende umso bitterer, weil wir jetzt schon ziemlich lang ohne etwas nach Hause fahren. Das nagt und zehrt schon sehr an einem, da fragt man sich schon, woran es liegt, ob wir von einem Fluch belegt sind, ich weiß es nicht. Leistungs- und mannschaftstechnisch kann ich keine Kritik äußern.

Wie erleben Sie die Entwicklung der Danas unter Valentin Altenburg?
KUBALSKI: Wir arbeiten jetzt seit sechs Monaten mit Valli, ich bin einfach super stolz auf unsere Entwicklung. Wirklich, das was wir hier abgeliefert haben, da können wir richtig stolz drauf sein!

Viele Spielerinnen sagen, dass sie unter Altenburg neuen Spaß am Hockey gefunden haben. Können Sie uns sagen, was er so Besonderes macht?
KUBALSKI: Es ist ja nicht nur eine Sache, sondern ganz viele Faktoren. Dazu ist es ja nicht Valli allein, sondern der ganze Staff, der da hervorragende Arbeit macht und genau weiß, wie er uns anpacken muss, um die letzten Prozente aus uns rauszuholen. Sie holen uns alle ab, das macht mir viel Spaß. Fokussieren, Vorbereiten, es sind so viele Themen, da kann man gar nicht zu sehr ins Detail gehen, weil es einfach so viele Sachen sind, die sie gut machen.

Wie bewerten Sie insgesamt das Abschneiden mit Platz vier? Das ist immerhin die beste WM-Platzierung der letzten zwölf Jahre?
KUBALSKI: Wie gesagt, wir können auf die Entwicklung sehr stolz sein. Gleichzeitig ist es das, was so bitter ist. Da sind wir hier unter den Top Vier, sehen im Halbfinale, dass wir mit einem Fuß schon im Finale sind, und sehen dann gegen Australien, dass wir führen. Es ist halt die Weltspitze, da geben Nuancen den Unterschied. Vielleicht ist es dann hinten raus die Erfahrung, die uns da noch ein bisschen fehlt, die Chancen zu nutzen und den Sack zuzumachen.

Geht es für Sie beide im Nationalteam weiter?
SONNTAG: Das entscheide ich für mich noch.
KUBALSKI: Für mich geht es weiter.

Vielen Dank für das Gespräch!

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