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Die ominöse Hürde namens Viertelfinale

12.12.2023

Die ominöse Hürde namens Viertelfinale. Das ist bei den inzwischen etablierten Turniersystemen im Welthockey für deutsche Nationalteams (aber natürlich auch für all die anderen mit höherem Anspruch) die Weggabelung, an der große Turniere entweder in Richtung Erfolg oder Misserfolg führen. Für die beiden jüngsten Events, die U21-Weltmeisterschaften in Malaysia und Chile, darf man feststellen, dass die DHB-Junioren die Hürde gemeistert haben und die Juniorinnen nicht.

 

Drei Spiele gewonnen, drei Spiele verloren - die Bilanz der deutschen Juniorinnen bei der 10. Weltmeisterschaft fällt durchwachsen aus. Platz sechs unter 16 Startern ist wahrlich kein sportlicher Weltuntergang und reiht sich ein in das WM-Abschneiden früherer deutscher WU21-Auswahlteams, die zwischen Platz 1 (1989) und 10 (2013) pendelten. Doch dass die aktuelle Mannschaft bei der Hälfte ihrer sechs Auftritte in Santiago ohne eigenen Torerfolg blieb, legt den Finger in die Wunde.

 

Schlusspfiff im WM-Viertelfinale der Junirinnen zwischen Deutschland und England. Moment der Freude bei den Britinnen (im Hintergrund)) und der Frustentladung bei der deutschen Kapitänin Lilly Stoffelsma. Foto: Worldsportpics

 

Am schmerzlichsten war das sicherlich im Viertelfinale gegen England. Dass die Britinnen von den verbliebenen Möglichkeiten der machbarste Gegner im ersten K.O.-Spiel waren, bewiesen auch die Resultate im weiteren Turnierverlauf. Während sich Deutschland 60 Spielminuten lang vergeblich abmühte, gegen England auch nur ein einziges Tor zu erzielen, zeigten im Halbfinale Niederlande (8:0) und im Bronzemedaillenspiel Belgien (7:0) mehr als eindrucksvoll, wie so was geht. Wie weit die Reise der deutschen Juniorinnen gegangen wäre, wenn alle schon im A-Kader gebundenen U21-Spielerinnen in Santiago dabei gewesen wären, ist eine müßige Debatte. Dem im Durchschnitt sehr jungen Team fehlte wahrscheinlich genau das Maß an Abgeklärtheit, das international erfahrenere Spielerinnen mitgebracht hätten.   

 

Die Honamas wurden vorige Woche mit dem „felix award“ des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Inwieweit der gewonnene Weltmeistertitel die deutschen Hockeyherren auch bei der „Sportler des Jahres“-Wahl nach oben gespült hat, werden wir kommenden Sonntag sehen, wenn in Baden-Baden die prestigeträchtigsten Preise verteilt werden. Wir sind gespannt.

 

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