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Ein selbstbewusster Herausforderer hat gefehlt

13.02.2024

Erfolgreich nachgezogen haben die deutschen Damen. Eine Woche nach dem Triumph der DHB-Herrenauswahl im belgischen Leuven konnten nun auch die „Hallen-Danas“ den Europameistertitel für sich verbuchen. Ihre Heim-EM in Berlin gestaltete die Mannschaft mit sechs Siegen in sechs Spielen souverän, wenngleich das Endspiel zur ganz knappen Angelegenheit wurde.

 

Vorbei die Zeiten wie noch vor 43 Jahren, als schon mal eine Hallen-EM der Damen in Berlin ausgetragen wurde und Deutschland mit 60:5 Toren in fünf Partien, darunter ein 10:1 im Endspiel gegen Schottland, über die chancenlose Konkurrenz hinwegfegte. Und trotzdem hat sich gezeigt, dass aktuell eine aus gestandenen Bundesligaspielerinnen (acht davon bestritten ihre ersten internationalen Hallenspiele) zusammengewürfelte Truppe ohne große Vorbereitung imstande ist, den Titel zu holen. Sportlich schmerzt der Rückzug der Niederlande aus der Hallen-EM im weiblichen Bereich mehr als im männlichen. Man hätte sich in den letzten Tagen in Berlin einen Herausforderer gewünscht, der dem Seriensieger Deutschland nicht nur mit Defensivtaktik begegnet, sondern auch auf ein selbstbewusstes Offensivspiel setzt, wie es bei Oranje meist der Fall war.  

 

Freud und Leid eng beieinander unmittelbar nach der Entscheidung im EM-Endspiel der Damen. Während Polens Torhüterin Kucharska und eine Mitspielerin (in weiß) niedergeschlagen sind, haben die deutschen Spielerinnen die Siegtorschützin Laura Saenger in ihre Mitte genommen. Das Publikum im ausverkauften Berliner Horst-Korber-Zentrum feiert mit. Foto: Kaste

Der Hockeyweltverband hat vor wenigen Tagen offiziell verkündet, dass die Damen/Herren-Weltmeisterschaften 2026 in Belgien und den Niederlanden entgegen ersten Absichten nun doch auf gewässerten Kunstrasenplätzen stattfinden wird. Der ursprüngliche Plan der FIH, bereits zur WM 2026 den Umstieg auf eine neue Generation von ungewässerten Spielfeldböden bewerkstelligen zu können, musste einkassiert werden. Die Ressourcen (Wasser) schonende Variante wurde kürzlich bei der Hockey5-Weltmeisterschaft im Oman erstmals wettkampfmäßig erprobt. Die dort gewonnenen Erkenntnisse, die auch auf einem ausführlichen Feedback von Athleten, Trainern und Funktionären basieren, führten zur Korrektur des Zeitplans. Auch wenn dies in der offiziellen FIH-Mitteilung nicht aufgeführt wurde, erhöhten neben schnell ins Springen kommenden Bällen wohl vor allem drei größere Knieverletzungen, die sich Spielerinnen und Spieler bei der H5-WM-Premiere auf trockenem Kunstrasen zuzogen, die Bedenken bei den Verbandsoffiziellen.

 

In den Vordergrund gestellt wurden jedoch die noch mangelnde Verfügbarkeit der neuentwickelten Spielfelder. Wörtlich heißt es: „Auf der Grundlage dieses Feedbacks werden die Bemühungen zur Entwicklung von Trockenrasen zwar fortgesetzt, es besteht jedoch aufgrund der Beschaffungsfristen und zur Gewährleistung einer optimalen Vorbereitung die Notwendigkeit, jetzt eine Entscheidung über den Rasen zu treffen, der bei der FIH-Weltmeisterschaft 2026 verwendet wird, sowohl für die Mitorganisatoren als auch für die teilnehmenden Teams.“

 

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