03.12.2024
Noch bis vorigen Freitag um die Mittagszeit mussten die Hockeyinteressierten hierzulande davon ausgehen, dass sie die anstehenden Pro-League-Spiele der deutschen Nationalteams ausschließlich hinter der Bezahlschranke der FIH-Streamingplattform watch.hockey würden finden können. Und dann die erstaunliche DHB-Mitteilung, dass nicht nur alle 32 deutschen Pro-League-Saisonspiele, sondern auch sämtliche Danas- und Honamas-Spiele der Heim-EM 2025 und dazu noch die Hallen-EM 2026 in Heidelberg bei der Telekom über deren Sender MagentaSport und MagentaTV übertragen werden. Und zwar kostenfrei zugänglich für alle.
Ja, ist denn schon Weihnachten? Dass der DHB nicht früher mit dieser frohen Botschaft herausrücken konnte, hatte schlicht damit zu tun, dass die Tinte unter der Vertragsunterschrift mit der Telekom erst in der Nacht auf Freitag getrocknet war. Erst im Oktober hatte der Weltverband dem DHB freigestellt, die TV-Vermarktungsrechte für die Pro-League-Spiele der deutschen Teams selber verhandeln zu können. Die Spezialisten vom Weltverband hatten sich zuletzt mehr als schwergetan, ihr HPL-Produkt irgendwelchen deutschen Medienhäusern schmackhaft zu machen. Nach dem Ausstieg von DAZN am Ende der Pro-League-Saison 2022/23 lief im deutschsprachigen Raum ein Jahr lang gar nichts mehr.
Das deutsche Pro-League-Spiel gegen Belgien (Spielszene vom Tor zum 0:1) war ebenso wie die erste Partie gegen die Niederlande bereits Teil des neuen TV-Pakets, das der Deutsche Hockey-Bund mit der Telekom abgeschlossen hat. Sämtliche 32 deutschen Pro-League-Auftritte sowie die deutschen Spiele bei der Feld-EM 2025 in Mönchengladbach und die Hallen-EM 2026 in Heidelberg werden über MagentaSDport und MagentaTV kostenfrei in die deutschen Wohnzimmer geliefert. Foto: Worldsportpics
Und so ist man jetzt auch bei der FIH glücklich, dass es der DHB recht schnell geschafft hat, einen Deal abzuschließen. Man sei, so verriet Sportdirektor Martin Schultze im Gespräch mit der DHZ, erstmal vom FIH-Vorstoß ein wenig überrascht gewesen, aber dann mit Vehemenz und einem „geschnürten Bündel“ (Schultze über das Paket Pro League, Feld-EM 2025 und Hallen-EM 2026) an alle halbwegs vorstellbaren Sender herangetreten. Entscheidend für einen Zuschlag aus Sicht des Verbandes sei nicht in erster Linie der finanzielle Aspekt gewesen, sondern die Beantwortung der Frage: Was ist für Hockey das Beste? Und das war offenbar die Telekom, die verspricht, diesen Sport einem möglichst breiten Publikum zugänglich machen zu wollen. „Das ist ein Quantensprung für Hockey, eine Riesenchance für uns“, sagt Schultze, der auch weiß, „dass wir jetzt ganz andere Argumente gegenüber bestehenden und potenziellen Partnern haben“.
Der Anfang der neuen Zusammenarbeit sah mit den Übertragungen aus Amsterdam am Samstag und Montag schon mal vielversprechend aus. Jetzt dürften lediglich die sportlichen Resultate noch ein bisschen weiter ins Positive rüberschwappen.
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